Das Fanprojekt Offenbach ist Teil der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte und beteiligt sich auch an mehreren Arbeitsgruppen innerhalb des Netzwerks der Fanprojekte. Diesmal wollen wir euch auf die Arbeitsgruppe „BAG Podcasts“ aufmerksam machen. Mittlerweile erschien die 11. Folge der „BAG Podcasts“. Alle bisherigen Folgen findet ihr auf dem YouTube-Kanal der BAG-Fanprojekte.
Die 11. Podcastfolge beschäftigt sich mit der 3. Liga und der neuen Medienrechtevergabe. Zu Gast waren Roland Maul, Geschäftsführer SV Meppen, und Thomas Kessen, Vertreter von „Unsere Kurve e.V.“ und aktiver Fan. Durch das Interview führten Martin aus Mannheim und Simon aus Meppen. Ausschlaggebend für das Thema war die Managertagung der 3. Liga und die damit verbundene Abstimmung über den Umgang mit Montagsspielen. Der Prozessablauf und die Einbeziehung von Vereinen und Fans wurde erklärt und es wurden Zukunftsaussichten und Alternativen besprochen.
Die BAG-Podcastreihe wird nach und nach auf die bekannten Podcast-Portale umziehen. Die meisten alten Folgen findet Ihr bereits dort.
Wir möchte euch auf eine Kooperation der Kolleg*innen aus dem Fanbetreuungsteam bei der Euro 2012 aufmerksam machen. Neben Kolleg*innen aus Jena, Rostock, Lübeck, HSV, Schalke und Berlin waren noch die KOS und zwei Journalist*innen damals dabei und heute involviert. Danke!
Morgen kann die jüngere Schwester von Gleb wieder in die Schule gehen und Gleb hat einen Verein in der Nähe gefunden…
OFC: Verwaltungsratsmitglied Goll und Fanprojekt-Netzwerk helfen Ukrainern bei Flucht
02.03.202216:33
Volker Goll, der bei Kickers Offenbach im Verwaltungsrat sitzt und einer der Macher des OFC-Fanmagazins Erwin ist, hat eine ukrainische Familie bei sich aufgenommen.
Offenbach – Fußball verbindet und er sorgt für etwas Ablenkung in schwierigen Zeiten. Das zeigen nicht nur die vielen Sympathie-Bekundungen in den Stadien für die Ukraine, sondern auch der Fall des elfjährigen Gleb. Dass dem Talent von Dynamo Kiew die Flucht aus der von Russland überfallenen Heimat gelang, ist auch einem länderübergreifenden Fanprojekt-Netzwerk zu verdanken.
„Die Familie hatte Glück“, sagt Volker Goll, Verwaltungsratsmitglied der Offenbacher Kickers, bei dem Gleb mit seiner jüngeren Schwester, der Mutter und der Oma untergekommen ist. Papa Eugen musste in der Ukraine bleiben – wie alle Männer bis zum Alter von 60 Jahren. Das hat auf der Flucht vielerorts teilweise zu emotionalen Szenen geführt, weiß Goll: „Kinder klammerten sich an ihre Väter. Es war dramatisch.“
Gleb und seine Familie waren mehrere Tage unterwegs, erst per Bahn in der Ukraine, dann 30 Stunden per Bus von Ost-Polen bis nach Frankfurt. „Den letzten Teil haben wir von hier aus gemanagt“, erzählt Goll. „Freunde und unser Fanprojekt-Netzwerk haben dabei geholfen.“ Auf diese Weise wurde ein polnisches Busunternehmen aufgetrieben und bezahlt.
Kickers Offenbach (OFC): Verwaltungsratsmitglied erzählt von Aufnahme einer ukrainischen Familie
„Wir waren zum Glück vorbereitet, standen bereits seit Wochen telefonisch in Kontakt, weil wir das Gefühl hatten, dass die Situation sehr kritisch werden könnte“, berichtet Goll. So konnten Gleb und seine Familie Kiew schon am Tag des Kriegsbeginns verlassen. „Die Kinder haben zwar die Sirenen gehört, aber zum Glück nicht das erlebt, was die anderen gerade erleben.“
Goll, der 17 Jahre bei der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) arbeitete, zu den Machern des OFC-Fanmagazins Erwin gehört und 2012 als OFC-Vizepräsident kandidiert hatte, lernte Glebs Vater Eugen 2012 bei der EM in der Ukraine kennen. „Weil er Deutsch kann, unterstützte er die dortige Fanbetreuung“, erzählt der 60-Jährige, der 2013 privat in die Ukraine reiste: „Ich wollte das Land, das mich fasziniert hatte, kennenlernen, habe eine große Rundfahrt gemacht und auch Eugen und dessen Familie in Kiew besucht.“ Gleb war damals zwei Jahre alt.
Kickers Offenbach (OFC): Verwaltungsratsmitglied pflegt Kontakte in Ukraine
Vor ein paar Jahren folgte der Gegenbesuch in Deutschland. „Eugen ist Sportlehrer, aber die verdienen dort fast nichts. Es geht alles für Essen drauf. Sie können sich sonst nichts leisten und sollten einfach mal Urlaub machen.“ Es gab unter anderem in Offenbach eine Stadiontour und für Gleb einen OFC-Pullover aus dem Fanshop.
Nun ist die Familie wieder bei Volker Goll zu Gast, ohne Vater Eugen, auf unbestimmte Zeit und aus unerfreulichen Gründen. Den OFC-Pullover musste Gleb in Kiew lassen. Lediglich für seine Trainingssachen war Platz. Und auch direkt nach der Ankunft drehte sich bei ihm sofort alles ums Thema Fußball. Er wollte wissen, wann die Kickers spielen. „Ich sagte: Heute!“, berichtet Goll. „Und er fragte: Gehen wir hin?“ Letztlich durfte er sogar den Spielball ins Stadion tragen und stand bei der Schweigeminute mit dem Schiedsrichterteam und beiden Mannschaften am Anstoßkreis.
Sein Vater hatte zunächst Bedenken geäußert. „Das Gefühl, dass es seiner Familie gut, anderen aber schlecht geht, beschäftigt ihn“, sagt Goll. Man habe aber gemeinsam zum Wohle des Jungen entschieden, dem jede Ablenkung gut tut. „Er muss viel verarbeiten. Wenn er sich die Zeitung anguckt, stellt er viele Fragen. Wenn er malt, sind das keine Fußballwappen wie früher, sondern ukrainische Landkarten. Und beim Google-Übersetzer nutzt er nicht mehr die russische, sondern die ukrainische Variante.“
Kickers Offenbach (OFC): Volker Goll berichtet von Belastungen für ukrainische Familien
Auch, dass der Vater in der Ukraine bleiben musste, ist eine große Belastung. „Dadurch, dass man ständig telefonieren kann, wird das etwas aufgefangen“, sagt Goll und stellt klar: „Die Männer werden nicht, wie vermutet, von der Armee zwangsrekrutiert. Sie müssen aber dort bleiben. Eugen ist nun in der West-Ukraine und hilft dabei, eine humanitäre Katastrophe abzuwenden.“ Goll, der sich ehrenamtlich bei den Grünen engagiert, unter anderem als Vorsitzender des Bezirks Unterfranken, versucht, ihn dabei über seine Kanäle zu unterstützen. Zumal die Flucht beschwerlich sei. „Familien sind tagelang unterwegs zur Grenze und stehen dort bei Minusgraden bis zu zwei Tage in der Schlange. Da kann man froh sein, dass keiner gestorben ist.“
Goll hat die Ukrainer als ein Volk kennengelernt, das zum Westen gehören und in Frieden leben will. Die von Putin als Begründung für den Angriff genannte Durchsetzung des Landes mit Nazis sei eine Lüge. Zwar gebe es auch in der Ukraine Rechtsextreme, aber die haben es nicht ins Parlament geschafft. „Die meisten Leute sind weltoffen und aufgeklärt. Sie wollen aus der Armut raus. Viele kommen nur als Selbstversorger über die Runden.“
Gleb ist diesen Problemen erst mal entflohen. Er träumt davon, Profi-Fußballer zu werden. Am liebsten bei Dynamo Kiew. Falls die Situation das nicht zulässt, dann vielleicht bei Kickers Offenbach. Vor ein paar Jahren absolvierte er ein Probetraining im Leistungszentrum. „Er war körperlich unterlegen, hat aber viel Spielintelligenz“, so Goll. Und das Gefühl, vor Zuschauern im Stadion zu stehen, kennt er nun auch. Dem elf Jahre alten Jungen geht es den Umständen entsprechend gut. „Gleb und seiner Familie wird geholfen, vielen anderen noch nicht in diesem Maße“, betont Goll. Die Ukraine-Hilfe benötige insgesamt Geld. Jeder könne einen Beitrag dazu leisten. (Christian Düncher)
…und unser Kalender füllt sich langsam. Morgen haben wir den ganzen Tag unseren alljährlichen Teamtag und unsere neuen Projekte erhalten Hand und Fuß. Ihr dürft euch auf verschiedene Angebote freuen und wir freuen uns darauf, euch wieder zu sehen! Bleibt gesund und munter!
dass wir so lange mit der Pandemie zu tun haben würden, hätte niemand von uns gedacht.
Die Erkenntnis, dass persönliche Begegnungen unendlich wichtig sind, ob im Stadion oder im Fanladen, beim Sport oder bei einer der vielen kleinen Veranstaltungen oder auch bei Begegnungen im Alltag, ist nicht neu, aber überdeutlich! Schön, dass einiges davon in 2021 möglich war und bis auf das Spiel in Ulm, ihr den OFC überall unterstützen konntet.
Digitale Begegnungen können das eine oder andere ersetzen, aber noch müssen wir uns (wieder) etwas gedulden.
Wir gehen nun in eine kurze Winterpause und sind ab dem 3. Januar 2022 wieder erreichbar.
Habt schöne und erholsame Feiertage, bleibt gesund und alles Gute für das Jahr 2022! Euer Fanprojekt
Am 10. November 2021 fand sich die OFC-Familie am Stolperstein ihres ehemaligen Vorstandmitgliedes, Dr. Manfred Weinberg, ein. Gemeinsam mit der Stadt Offenbach, u.a. Oberbürgermeister Felix Schwenke, der Geschichtswerkstatt Offenbach und weiteren Interessierten erinnerte das OFC-Präsidium an das Leben von Dr. Manfred Weinberg. 2006 wurde der Stolperstein vor dem alten Stadion verlegt und Ehrenpräsident Waldemar Klein würdigte bei der Verlegung des Steines Manfred Weinberg “als einen mutigen Mann, der dem Ungeist entgegengetreten sei”, auf den der Verein stolz sein könne.
Dr. Manfred Weinberg, das Vorstandsmitglied für Rechtsfragen, bewirkte 1932 maßgeblich, dass den Nationalsozialisten das Stadion am Bieberer Berg für eine Wahlkampfveranstaltung mit Adolf Hitler nicht zur Verfügung gestellt wurde. In der Folgezeit wurde er jedoch aus dem Verein gedrängt. Auch die Offenbacher Fußballfamilie Feibuschewitz, Ludwig Löwenstein, sowie einer der Söhne der Familie Kranzmann waren als Funktionäre und Spieler aktiv für Kickers Offenbach. Sie alle mussten den Verein verlassen, weil sie Juden waren.
Vom 9. auf den 10. November jährten sich zum 83. Mal die Ereignisse um die Novemberpogrome aus dem Jahr 1938, als der diskriminierende und ausgrenzende Antisemitismus in offen gewaltsame Aktionen gegen jüdische Menschen, ihre Synagogen und ihre Wohnungen überging.
Zu Ehren von Dr. Manfred Weinberg wurde am Ende der Gedenkveranstaltung der Stolperstein geputzt und der OFC dankte allen Beteiligten, die sich gemeinsam für ein „Nie wieder“ einsetzen.
Ab sofort findet wieder unserer regelmäßiger Dienstagskick im Soccerspoint (Sprendlinger Landstraße 240) in Offenbach statt. Los geht der Kick um 18.30 Uhr und dauert eine Stunde. Der Kick richtet sich an alle jungen OFC-Fans.
Ihr benötigt ein Paar Hallenschuhe oder Tausendfüßler (Stollenschuhe sind nicht erlaubt) sowie Sportbekleidung. Wenn ihr Fragen zum Kick habt oder ihr euch anmelden möchtet, dann steht euch Sascha (0160/5560601 oder fanprojekt.offenbach@gmx.de) gerne zur Verfügung.
Für die Teilnahme am Kick ist ein aktueller 2G-Nachweis erforderlich.
So viele Leute wollten gerne teilnehmen, der eine oder die andere konnte nicht an dem vergangenen Termin. Deshalb Wiederholen wir die Tour und freunen uns jetzt schon auf Anmeldungen. Wartet nicht zu lange: Anmeldungen gerne unter fanprojekt-offenbach@ib.de oder über die Sicial-media Kanäle. Wir freuen uns schon auf Harald Spörl und seine Ausführungen zu Umkleidekabinen und beeindruckende Zuschauerzahlen in den Anfangzeiten unseres OFC.
Wir öffnen wieder den Fanladen in der Luisenstraße 61 im Hinterhof. Der Laden ist nun dienstags von 16:00 bis 19:00 Uhr geöffnet und natürlich nach Absprache. Dienstags ab 18:30 Uhr findet zudem unser Kick auf dem Sportplatz am Grix statt. Meldet euch einfach kurz bei uns, wenn ihr mitspielen wollt. Am 18. Juli führt uns Harald Spörl auf dem Rad zu historischen OFC-Plätzen. Wir freuen uns schon auf eure Anmeldungen an Fanprojekt.Offenbach@ib.de (Es sind noch wenige Plätze frei!) Im Fanladen gelten folgende Hygieneregeln: Abstand, Maske 😷, Seife 🧼 , Ellenbogen, … wenn möglich meldet euch an. Entweder per Mail 📧 oder über messenger … Wir haben zudem wieder einige Sitzplätze im Außenbereich für euch! #SozialeArbeitmitFußballfans #spurensuche
Bereits im Oktober wollten wir gemeinsam mit Harald Spörl vom Kickers-Fan-Museum eine Fahrradtour zu historischen Orten des OFC in Offenbach durchführen.
Die geführte Fahrradtour findet nun am 18. Juli 2021 von 14 Uhr bis ca. 16.30 Uhr statt.
Vom Rheinischen Hof, in dem der Offenbacher Fußball-Club Kickers 1901 e.V. gegründet wurde, geht es über den Heidelberger Hof und Friedrichsplatz (erstes Heimspiel), der Heylandsruhe (Sportanlage des OFC ab 1907) weiter zum Bieberer Berg und dem ehemaligen Exerzierplatz, der Heimspielstätte des OFC seit 1921.
Harald Spörl wird an den verschiedenen Punkten der Tour auf die historische Bedeutung dieser Orte für die Kickers eingehen und beantwortet natürlich jederzeit eure Fragen.