Der Vortrag von Christoph Ruf findet am 21. Februar 2018 im Fanladen (Luisenstraße 61 – Hinterhaus) statt. Einlass ist ab 19 Uhr und die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr.
Helene Fischer in der Halbzeitpause des DFB-Pokals. Elf verschiedene Anstoßzeiten in den Ligen eins bis drei. Ein überdrehter Transfermarkt, in dem ein Neymar 222 Mio. Euro kostet. In seinem soeben erschienenen Buch „Fieberwahn“ zeigt der renommierte Sportjournalist Christoph Ruf die Gefahren der Kommerzialisierung des Fußballs eindringlich auf.
Er sprach mit Christian Streich, Trainer des SC Freiburg, über die Notwendigkeit der 50+1-Regel. Am Beispiel 1860 München illustriert er die Gefahren, die ein Investor mit sich bringt. Er traf englische Fans in Dortmund, die wie so viele Briten der überteuerten
Premier League abgeschworen haben. Und mit St.-Pauli-Präsident Oke Göttlich diskutierte er, welche Vorteile es bringt, wenn sich Fans aktiv an Entscheidungsprozessen im Verein beteiligen.
Doch Ruf war auch zu Besuch an der Basis: beim VFC Plauen ebenso wie bei Carl Zeiss Jena, dem SV Spielberg oder Rot-Weiß Oberhausen. Allen diesen Vereinen ist gemein: Sie kämpfen ums Überleben und müssen große finanzielle Risiken eingehen, wollen sie ihre Liga verlassen oder gar nur halten. Kein Wunder, dass die Wut auf die Verbände, die sich nur noch um die Branchenriesen kümmern, hier groß ist.
„Fieberwahn“ ist eine spannende Reise durch die deutsche Fußballrepublik, an deren Ende Rufs ernüchterndes Fazit steht: Wenn der Fußball nicht innehält, wird er in ein paar Jahren seine Basis verloren haben – die begeisterten Anhänger und die Amateurvereine.